Médée

Oper von Marc-Antoine Charpentier

Medea ist eine der faszinierendsten Frauenfiguren der Kulturgeschichte – seit der Antike inspiriert sie Künstler zu immer neuen Interpretationen. Der römische Dramatiker Seneca schildert sie in seiner auf dem Drama des Euripides basierenden Tragödie als dämonisches Unweib, das aus Rache für die Untreue Jasons die gemeinsamen Kinder ermordet. Zu dieser Gräueltat führt auch die «Tragédie mise en musique» von Marc-Antoine Charpentier, die 1693 uraufgeführt wurde; doch seine Titelfigur ist menschlicher, ambivalenter gezeichnet. Im Jahrhundert von Descartes Leidenschaften der Seele entwarfen Charpentier und sein Librettist Thomas Corneille mit ihrer Médée das Seelendrama einer tragischen Heroine, die erst allmählich die Abgründe von Jasons Verrat begreift und sich immer tiefer in der Ausweglosigkeit ihrer Lage gefangen sieht.

Die französische Musiktragödie, entstanden im Zeitalter Louis XIV., ist von einer deklamatorischen Musiksprache geprägt, die sich eng an das gesprochene Wort der Tragödie hält; andererseits war es die Aufgabe des damaligen Musiktheaters, das Wunderbare, Übernatürliche zu bedienen, was sich in Szenen mit Bühnenzauber, Ballett und Chor artikuliert. Der Stoff um Médée, die in ihrer Verzweiflung die Geister der Unterwelt hinaufbeschwört, war für diese Verbindung zwischen klassischer Tragödie und den Sphären des Übersinnlichen vorbildlich geeignet.

Wie kein anderer kennt sich der Dirigent William Christie mit Charpentiers Médée aus; er erweckte dieses Meisterwerk des französischen Barock aus einem fast 300-jährigen Dornröschenschlaf und übernimmt nun die musikalische Leitung unserer Neuproduktion. Die Mezzosopranistin Stéphanie d’Oustrac, eine der zurzeit wichtigsten Interpretinnen für französischen Barock, singt die Titelpartie. Andreas Homoki, der beim Festival von Aix-en-Provence gemeinsam mit William Christie bereits Charpentiers Oper David et Jonathas in Szene setzte, führt Regie.

Einführungsmatinee 8 Jan 2017

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Besetzung

  • Musikalische Leitung und Cembalo
    William Christie
  • Inszenierung
    Andreas Homoki
  • Bühnenbild
    Hartmut Meyer
  • Kostüme
    Mechthild Seipel
  • Lichtgestaltung
    Franck Evin
  • Choreinstudierung
    Jürg Hämmerli
  • Dramaturgie
    Werner Hintze
    Fabio Dietsche
  • Orchester
    Orchestra La Scintilla
  • Chor
    Chor der Oper Zürich
    Mitglieder von Les Arts Florissants
  • Médée
    Stéphanie D'Oustrac
  • Jason
    Reinoud Van Mechelen
  • Créon
    Nahuel Di Pierro
  • Créuse
    Mélissa Petit
  • Oronte
    Ivan Thirion
  • L'Amour, Captif de l’Amour, Premier Fantôme
    Florie Valiquette
  • Nérine
    Carmen Seibel
  • Arcas, Second Corinthien, La Jalousie
    Spencer Lang
  • Un Argien, La Vengeance
    Roberto Lorenzi
  • Une Italienne
    Sandrine Droin
  • Premier Corinthien, Un Argien, Un Démon
    Nicholas Scott
  • Cleone
    Gemma Ni Bhriain
  • Deuxième Fantôme
    N. N.
    Francisca Montiel
  • Cembalo
    Paolo Zanzu
  • Laute
    Brian Feehan
    Juan Sebastian Lima
  • Cello
    Claudius Herrmann
  • Gambe
    Martin Zeller
  • Violone
    Dieter Lange
  • Choreographische Beratung
    Katrin Kolo

Veranstalter:in

Opernhaus Zürich

Oper ist schräg, übertrieben und etwas aus der Zeit gefallen? Absolut! Komm vorbei, lass dich verzaubern und überzeuge dich selbst, weshalb das Opernhaus Zürich zu den attraktivsten Kulturinstitutionen der Welt gehört.

Ort

Opernhaus Zürich

Sechseläutenplatz 1
8001 Zürich
+41 (0)44 268 66 66
tickets@opernhaus.ch

Dein Weg

Zugänglichkeit:

Das Opernhaus ist barrierefrei.

In jeder Vorstellung im Hauptsaal stehen vier Rollstuhlplätze im Parkett zur Verfügung und werden zum Preis der Kategorie 5 verkauft. Begleitpersonen erhalten 5O% Ermässigung auf den regulären Eintrittspreis (Preiskategorie 1). Bitte buchen Sie Ihre Tickets im Vorverkauf telefonisch oder persönlich an der Billettkasse.

Der Zugang ins Opernhaus Zürich sowie ins Restaurant Belcanto erfolgt barrierefrei durch den Eingang der Billettkasse. Im Opernhaus sind alle Etagen mit dem Personenlift zu erreichen, auf den einzelnen Ebenen gibt es keine Schwellen und Hindernisse. Die Garderoben sind nur über Treppen erreichbar. Wenden Sie sich bitte an das Opernhaus-Personal, um Ihre Jacke an der Garderobe abzugeben. Die Toiletten für Menschen mit Behinderung im Erdgeschoss sind auch für Rollstuhlfahrer eingerichtet.

Ab und zu finden Vorstellungen auf der Studiobühne statt. Die Studiobühne liegt im dritten Untergeschoss und ist nur über eine Treppe erreichbar. Es gibt leider keinen Lift. Aus Sicherheitsgründen können Rollstuhlfahrer/innen deshalb keine Vorstellungen auf der Studiobühne besuchen.

Anfahrt
Autos dürfen an der Schillerstrasse (zwischen der Neuen Zürcher Zeitung und dem Opernhaus Zürich) zum Ein- und Aussteigen halten. Von da ist die Billettkasse in rund 100 Metern über den Sechseläutenplatz erreichbar. Markierte Behindertenparklätze stehen im Parkhaus Opéra zur Verfügung, von da führt ein Personenlift in die Halle der Billettkasse.

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