Die Gnade der Schwerkraft

Variationen über Simone Weil


von Fabian Saul und Senthuran Varatharajah

«Uns bleibt nur Sehnen, Warten, und vergebliches Schauen.» 
Zwei Menschen stehen vor dem Ende ihres Alphabets, an ihrer definitiven Grenze: vor einem Text, und vor dem Tod. In «Die Gnade der Schwerkraft» versuchen sie diese Grenze, die sie auf die Grundbegriffe ihrer Existenz zurückwirft, und die sie mit ihren ersten Elementen konfrontiert, zu verstehen. Simone Weil borgt ihnen dafür ihre singuläre Reflexion, und Imagination.
In Weil kamen die Dinge zusammen, die sich nur dem Anschein nach widersprechen: Gewerkschafts- und Fabrikarbeit, Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg, soziales und politisches Engagement, und eine unorthodoxe christliche Theologie, die nicht nur von Platon und Spinoza, sondern auch vom Buddhismus und Sufismus beeinflusst wurde. Als jede Hoffnung in die Begriffe, die die menschliche Selbsterzählung definieren, endgültig verloren war, entdeckte Simone Weil die Bedeutung der Vernunft, die Tiefe der Gerechtigkeit und der Heiligkeit erst wieder.

In «Die Gnade der Schwerkraft» nehmen der Schriftsteller und Philosoph Senthuran Varatharajah und der Schriftsteller und Komponist Fabian Saul Simone Weils Theorie zum Gegenstand, um zwei Menschen Weils Texte durch ihre eigene Grenze, aus dem Drängen ihrer Existenz heraus anders, und weiter zu interpretieren: durch die konkrete Erfahrung des Schreibens, und des Trauerns; durch das Beten, und den Schmerz des Abschiednehmens.
In diesem Stück muss jeder Einzelne dieser Grenze - der Grenze der Erkenntnis, der Grenze des Glaubens, der Grenze der Sprache - erst zustimmen, um sie mit Weil danach in ihrem Ausmass zu verstehen. Simone Weil bleibt dabei die Abwesende, die das Sprechen berät, und die in verschiedenen Variationen wieder daran erinnert:
«Alle natürlichen Bewegungen der Seele sind Gesetzen unterworfen, die denen der stofflichen Schwerkraft entsprechen. Ausnahmen macht allein die Gnade.»


zur Website der Veranstalter:in

Daten

Freitag, 13. Dezember 2024

Weitere Daten

Samstag, 14. Dezember 2024

Montag, 16. Dezember 2024

Dienstag, 17. Dezember 2024

Dienstag, 11. Februar 2025

Mittwoch, 12. Februar 2025

Donnerstag, 13. Februar 2025

Samstag, 15. Februar 2025

Künstler:innen / Personen

Mit

David Attenberger, Yara Bou Nassar, Melina Pyschny, Fabian Saul, Gizem Şimşek 

Produktionsteam

Text, Konzept & Regie: Fabian Saul & Senthuran Varatharajah 

Komposition & Musik: Fabian Saul

Bühne & Kostüm: Fabian Saul, Senthuran Varatharajah & Tine Milz

Dramaturgie: Tine Milz

Regieassistenz: Sophia Senn

Regiehospitanz: Lotta Buchele

Grafik: Studio Yukiko

Veranstalter:in

Theater Neumarkt

Im Herzen der charmanten Zürcher Altstadt erfindet sich das Neumarkt unter der Leitung von Hayat Erdoğan, Tine Milz und Julia Reichert seit 2019 neu als das kleinste Vierspartenhaus der Schweiz. Playground steht für künstlerisches Experiment, ...

Ort

Saal Neumarkt

Dein Weg

Beschreibung:

Das Neumarkt im Niederdörfli steht für innovatives und experimentelles Theater mit den vier Sparten «Theater», «Playground», «Akademie» und «Digital».

Zugänglichkeit:

Für Menschen mit Gehbehinderungen oder Rollstuhl ist der Saal über einen Aufzug zu erreichen. Hierfür ist ein Schlüssel notwendig, bitte wenden sie sich hierzu an die Kasse unter +41 44 267 64 64. Zugang zum Aufzug finden sie über den Sommergarten im Innenhof des benachbarten Restaurant Neumarkt. Die Büros sind leider nicht barrierefrei erreichbar.

Mehr Infos Weniger Infos

Weitere Veranstaltungen

Nightrace in Zürich

Theater Neumarkt

Nightrace in Zürich

Ein post-alpines Skistück mit Sturz von Fynn Malte Schmidt.

05.12.2024  |  20:00 Uhr

Milchball 2024

Theater Neumarkt

Milchball 2024

Show & Party.

07.12.2024  |  20:00 Uhr

Jovana Reisinger «Pleasure»

Theater Neumarkt

Jovana Reisinger «Pleasure»

Lesung & Gespräch.

15.12.2024  |  18:00 Uhr