Ein Gedicht

Die ersten beiden “Zwillingswerke”, d.h. die Vier Duette von J.S. Bach sowie die Vier Zwiegespräche von Béla Bartok waren ursprünglich für pädagogische Zwecke gedacht. Im dritten Teil seiner Klavierübungen finden sich neben den Vier Duetten 21 Choralvorspiele, weshalb mit diesen Duetten oftmals eine spirituelle, religiöse Dimension assoziiert wird. Ähnlich verhält es sich auch mit den Vier Zwiegesprächen. Diese erinnern zum einen an den rumänischen Volksliedtyp Kolinda, zum anderen an eine volkstümliche Art von ungarischem Weihnachtslied, genannt Regölés.

Sowohl das Rondo in c-Moll von C.P.E. Bach als auch Mozarts a-Moll Rondo sind Teil einer Sammlung. Diese Heftsammlungen, meist ein Potpourri von kurzen, leichten, anspruchsvolleren und unterhaltsamen Stücken “für Kenner und Liebhaber” erfreuten sich im bürgerlichen Kreis grosser Beliebtheit.

Robert Schumann bezeichnete seine 1838 entstandenen Kinderszenen als „Rückspiegelungen eines Älteren für Ältere“. Diese ewige Sehnsucht nach der unerreichbaren, weil verlorenen Welt der Kindheit, ist ein zentrales Thema der Romantik.

Die Klaviersonate in a-Moll D. 784 von Franz Schubert ist ein von Sehnsucht, Lichtblicken und zerschlagenen Hoffnungen geprägtes Werk. Sie siedelt sich zwischen seinem klassizistischen Frühstil und seinem späteren romantischen Schaffen an. Schubert lehnte die “miserable Modeware” des sich anbahnenden Salonzeitalters ab, trat in der Öffentlichkeit kaum solistisch auf und spielte seine Werke lieber im Kreis seiner Freunde.