Dementia

Allein in der Schweiz, so die Schätzung, kommt alle 17 Minuten ein neuer Fall an Demenz hinzu. In den Pflegeheimen der Schweizer Grossstädte leiden mehr als zwei Drittel der Patienten an einer fortgeschrittenen Demenz, oft als Folge eines Schlaganfalls, der Parkinson-Krankheit oder, in der überwiegenden Mehrheit der Fälle, der Alzheimer-Krankheit.

Das Theaterprojekt «Dementia» beschäftigt sich mit den neurologischen Leiden dieser Patienten, die auch ihre Angehörigen und Betreuer betreffen.

Unter der Leitung eines externen Regisseurs erarbeitet die Accademia Dimitri jedes Jahr zum Abschluss des Bachelor in Arts of Theatre ein neues Stück, das auf Tournee geht. 2022 führt der mehrfach preisgekrönte Regisseur Volker Hesse Regie.
Getreu seiner Praxis des in der zeitgenössischen Realität verwurzelten Theaters, lädt Volker Hesse den Zuschauer ein, durch die Gänge einer imaginären, von Alzheimer-Patienten bevölkerten Klinik zu schreiten.

Ohne auf die künstlerische Freiheit zu verzichten, strebt Hesse eine realistische und informierte Darstellung der Krankheit an. Die szenischen Elemente sind inspiriert von Geschichten und Notizen des Zürcher Psychiaters und Gerontologen Christoph Held sowie von einigen seiner Bücher, darunter «Wird heute ein guter Tag sein?» oder «Bewohner».

Indem er uns am Alltag der Patienten teilhaben lässt, erinnert uns Held daran, dass es noch viel zu tun gibt, um den Blick der Gesellschaft auf die Patienten zu verändern:

«Es ist noch gar nicht so lange her, da war das Bild von Demenzkranken in Pflegeheimen ausschliesslich von Verfall und Leere geprägt. Dies zeigen die Titel der bis 1991 erschienenen Bücher, wie z. B. das Buch von Robert T. Woods: Alzheimers Disease Coping with a Living Death. Zwar verlieren diese Menschen im Laufe der Zeit ihre geistigen Fähigkeiten, doch bleiben sie auch im fortgeschrittenen Krankheitsstadium äusserst empfänglich und sogar überempfindlich für die Stimmungen ihrer Umgebung. Niemand würde heute auf die Idee kommen, sie als «lebende Tote» zu bezeichnen, und doch kann die Begegnung mit Demenzkranken grosse Ängste auslösen. Viele fühlen sich von etwas Geheimnisvollem, das ihre Logik in Frage stellt, bedroht und befürchten, dass sie nicht mehr in der Lage sind, in geordneten Bahnen zu denken.» Christoph Held

Mit viel Feingefühl und Zartheit werden Erzählungen und Zeugnisse zum Theater.

Das Theaterstück wird ohne Pause gespielt.

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Das Kulturhaus Helferei befindet sich mitten in der Altstadt von Zürich – in eben dem Haus, in dem Ulrich Zwingli gelebt hat. Hier gibt es ein umfangreiches Kulturprogramm mit Theater, Performances, Literatur, Kino und Musik.  Das Haus hat sich ...

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