Le voyage imaginaire

René Clair

René Clair zum 120. Geburtstag
«Auch ohne Ihren Namen im Vorspann hätte ich Ihren Stil in zwei Minuten erkannt.» Das sagte Charles Chaplin 1942 zu René Clair nach der Premiere von dessen Komödie I Married a Witch. Tatsächlich hat Clair (1898–1981) als Autorenfilmer schon zur Stummfilmzeit eine Handschrift entwickelt, die auch seine Spätwerke kennzeichnet: eine Poesie und Leichtigkeit, oft mit pointiertem Witz kombiniert, und die souveräne Beherrschung der Ausdrucksmöglichkeiten von Bild und Ton, die gerne gegeneinander ausgespielt werden.

Der schüchterne Bürolist Jean ist verliebt in die Stenotypistin Lucie, aber seine forscheren Kollegen Albert und Auguste durchkreuzen seine romantischen Pläne. In Träumen versunken, reist Jean in ein Märchenland, wo er zahlreiche Feen vor einem Fluch retten muss. Lucie, Albert und Auguste verschlägt es ebenfalls in dieses wundersame Reich, dessen Zauber allerdings bald unter dem Einfluss einer bösen Fee ins Bedrohliche kippt. Jean wird in einen Hund verwandelt und muss um sein Leben bangen; beim gruseligen Showdown in einem Wachsfigurenkabinett greift die Nachbildung von Charlie Chaplins Tramp ins Geschehen ein.
Ursprünglich als Vehikel für den Tänzer Jean Börlin konzipiert, gestattet Le voyage imaginaire dem Regisseur fast so viele cineastische Gags und schrullige Einfälle wie Entr’acte. Das Traum- und Märchenhafte, das den Film dominiert, wird in etwas abgemilderter Form auch spätere Werke von Clair kennzeichnen; die Inszenierung an Pariser Originalschauplätzen steht in einem krassen Kontrast zu den verspielten Feenland-Dekors und der Künstlichkeit des Wachsfigurenkabinetts Musée Grévin. (mb)

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