Young Frankenstein

Mel Brooks (USA 1974)

Der Frankenstein-Komplex
«It's alive!» schreit Colin Clive als Titelheld in James Whales Frankenstein von 1931. Quicklebendig und faktisch unzerstörbar ist auch der Mythos Frankenstein selbst. Das Geschöpf, das Mary Shelleys arroganter Antiheld aus Leichen gebastelt hat, ist schon tausend Filmtode gestorben, um immer wieder in neuer Form zu erstehen. Auch die Figur des ehrgeizigen Forschers, der die Folgen seines Tuns nicht bedenkt, bis es zu spät ist, hat sich in den 200 Jahren seit der Veröffentlichung des Romans immer wieder an die Aktualität anpassen und umdeuten lassen.

«Seit jeher hat der junge Frederick Frankenstein die medizinischen Experimente seines Grossvaters als unmöglich abgetan. Nach der Lektüre von ‹Wie ich es geschafft habe› von Victor Frankenstein ändert er jedoch seine Meinung. Nun braucht’s nur noch etwas Totengräberei und einen Ausflug zum praktischen Hirn-Lagerhaus im Dorf, und die Familie Frankenstein ist wieder im Geschäft. (...) Young Frankenstein ist wirklich so komisch, wie wir es von einem Mel-Brooks-Film erwarten, und darüber hinaus belegt er eine künstlerische Weiterentwicklung: Der Regisseur, der früher um jeden Preis die Leute zum Lachen bringen wollte, geht nun sicherer mit seinem Stoff um, selbstbewusster, weniger atemlos. Das liegt auch daran, dass das Genre, das er veräppelt, ihm eine starke Geschichte bietet, mit der er spielen kann. (...) Der Film parodiert den Stil, nicht bloss den Stoff des Genres. Er sieht aus wie Whales Originale, was ihn noch lustiger macht. Ausserdem funktioniert er paradoxerweise auf zwei Ebenen: erstens als Komödie, darüber hinaus aber auch für sich allein als seltsam rührende Geschichte.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 1.1.1974)

Das Theater am Hechtplatz bringt Young Frankenstein Ende April in einer Musical-Version auf die Bühne. Mehr zur Aufführung erfahren Sie hier.

106 Min. / sw / Digital HD / E/d

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Mel Brooks
Drehbuch: Gene Wilder, Mel Brooks
Autor: Mary Shelley
Kamera: Gerald Hirschfeld
Musik: John Morris
Schnitt: John C. Howard
Besetzung: Gene Wilder (Dr. Frederick Frankenstein), Peter Boyle (Monster), Marty Feldman (Igor), Madeline Kahn (Elizabeth), Cloris Leachman (Frau Blücher), Teri Garr (Inga), Kenneth Mars (Inspektor Kemp), Gene Hackman (blinder Einsiedler), Richard Haydn (Herr Falkstein), Liam Dunn (Mr. Hilltop), Danny Goldman (Medizinstudent)

Veranstalter:in

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Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

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