J'accuse

Abel Gance, Blaise Cendrars (Regieassistenz) (Frankreich 1919)

IOIC-Soireen
Das Institute of Incoherent Cinematography IOIC macht mit neuartigen Live-Vertonungen die frühe Stummfilmkunst nicht zuletzt auch einem jüngeren Publikum zugänglich. In der Saison 2018/19 ist das IOIC wiederum im Filmpodium zu Gast, diesmal mit einer Reihe zu Krieg und Frieden. (Spieldatum: The Big Parade: Do, 4.4., 20:15 // J'accuse: Do, 25.4., 20:15)

«J’accuse beginnt mit einer Einstellung von einer Vielzahl von Soldaten, die zusammenkommen, um die Buchstaben des Titels zu bilden, und endet mit einer auf geteilter Leinwand ablaufenden doppelten Parade der Toten und der durch den Arc de Triomphe marschierenden Sieger. (…) Er war ein weltweiter Erfolg vor allem wegen Gances bemerkenswert filmischer Behandlung des Themas der Unmenschlichkeit des Krieges, das hinter der melodramatischen Liebesgeschichte dem Film zugrunde lag.» (Buchers Enzyklopädie des Films)
«J’accuse kam kurz nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands heraus. Wo immer er gezeigt wurde, erregte er Aufsehen. (…) [Es] war der erste grosse pazifistische Film der Filmgeschichte – und einer der ersten grossen Filme, die sich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigten. (…) Noch heute wirkt J’accuse überraschend kraftvoll. In jeder Szene zeigt sich überschäumende Kreativität. Der Film quillt über von Ideen; mit der Macht eines Sturmangriffs reisst er den Zuschauer in die Geschichte hinein (…) und lässt ihn am Ende erschüttert und ernüchtert zurück. Trotz seiner Länge von fast drei Stunden ist J’accuse durchwegs spannend und so erfindungsreich und beeindruckend wie kein bis dahin produzierter Film, mit der einzigen Ausnahme von Intolerance; einige amerikanische Kritiker schätzen ihn in künstlerischer Hinsicht sogar höher ein als alle Griffith-Produktionen.» (Kevin Brownlow: Pioniere des Films)
Vertont wird dieser Meilenstein des pazifistischen Films von der Sängerin Iokoi, dem Saxophonisten und Gitarristen Steve Buchanan und dem Live-Elektroniker und Pianisten Dadaglobal. Es ist – wortwörtlich – auch musikalisch mit Pathos zu rechnen.

Vertonung
Iokoi, Steve Buchanan & Dadaglobal
Mara Miccichè (Stimme, Elektronik), Steve Buchanan (Altsaxophon, E-Gitarre) & David Daniel (Elektronik, Piano)

165 Min. / tinted / DCP / Stummfilm, f Zw'titel

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Abel Gance, Blaise Cendrars (Regieassistenz)
Drehbuch: Abel Gance
Kamera: Léonce-Henri Burel, Maurice Forster, Marc Bujard
Schnitt: Abel Gance, Andrée Danis
Besetzung: Romuald Joubé (Jean Diaz), Séverin-Mars (François Laurin), Maryse Dauvray (Edith Laurin), Maxime Desjardins (Ediths Vater), Angèle Guys (Angèle), Mme Mancini (Jean Diaz' Mutter)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
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