Festen

Thomas Vinterberg (Dänemark 1998)

Das erste Jahrhundert des Films
In der Dauerreihe «Das erste Jahrhundert des Films» zeigen wir im Lauf von zehn Jahren rund 500 wegweisende Werke der Filmgeschichte. Die Auswahl jedes Programmblocks ist gruppiert nach Jahr­gängen, woraus sich schliesslich 100 Momentaufnahmen des Weltkinos von 1900 bis 1999 ergeben. Referenzzahl ist jeweils der aktuelle Jahrgang, d. h. im Jahr 2018 sind Filme von 1918, 1928, 1938 usw. zu sehen.

Ein heisser Sommertag in Dänemark. Auf einem herrschaftlichen Landgasthof trifft eine illustre Festgemeinde ein, um den 60. Geburtstag des Familienpatriarchen Helge zu feiern. Am Abend hält Helges Sohn Christian seine erste Tischrede. Die Verwandtschaft tafelt und schwatzt, aber Christian hält keine gewöhnliche Rede: Er tischt eine Geschichte aus seiner Kindheit auf, die davon handelt, wie der Vater ihn und seine Zwillingsschwester Linda missbraucht hat. Die Verwandtschaft stutzt, schweigt – und feiert weiter.
Neben Lars von Triers Idioten war Festen, ein furioses Drama über die Zerstörungskraft eines niemals ausgesprochenen Kindesmissbrauchs, der erste gemäss dem «Dogma 95» produzierte Film. Regisseur Thomas Vinterberg gewann dafür in Cannes die Goldene Palme und wurde als neues Wunderkind bejubelt.
«Festen ist die vielleicht düsterste Farce überhaupt, der Film ist ein Totalangriff auf die Sinne, bei dem man nicht weiss, ob man lachen oder weinen soll. (…) Auch von Psychologen wurde das Werk gelobt, die surreale Art, mit der die Feierlichkeiten fortgesetzt werden, erinnere an die chronische Verleugnung, die oft in inzestuösen Familien zu beobachten sei. (...) Festen ist ein brisanter Film, und so wie das Thema präsentiert wird, bekommt man das Gefühl, dass man in diese Enthüllungen gar nicht eingeweiht werden sollte. Für diejenigen, die das ertragen können, ist dies ein kühner und wuchtiger Angriff auf die Heuchelei der ‹Chattering Classes› (Bildungsbürgertum, Anm. d. Red.) und eine der eigenwilligsten Tragikomödien der gesamten Filmgeschichte.» (Darren Richman, The Independent, 8.2.2017)
105 Min. / Farbe / 35 mm / Dän/d/f

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Thomas Vinterberg
Drehbuch: Thomas Vinterberg, Mogens Rukov
Kamera: Anthony Dod Mantle
Musik: Lars Bo Jensen
Schnitt: Valdís Óskarsdóttir
Besetzung: Ulrich Thomsen (Christian), Henning Moritzen (Helge Klingenfeldt-Hansen, der Vater), Thomas Bo Larsen (Michael), Paprika Steen (Helene), Birthe Neumann (Else, die Mutter), Bjarne Henriksen (Kim), Trine Dyrholm (Pia), Therese Glahn (Michelle), Helle Dolleris (Mette)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
info@filmpodium.ch

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