Twixt

Francis Ford Coppola (USA 2011)

Francis Ford Coppola zum 80. Geburtstag
Independentfilmer, Anti-Hollywoodmogul, Winzer, Familienmensch – Francis Ford Coppola, der am 7. April 80 Jahre alt wird, ist eine schillernde, überlebensgrosse Figur. Seine kometenhafte Karriere vom Schundbastler über den New-Hollywood-Autorenfilmer zum gefeierten Epiker und Blockbuster-Schöpfer erfuhr einen jähen Absturz als Pleitier und mündete in eine Rückkehr zu einem persönlicheren, selbstbestimmten Filmschaffen.

Hall Baltimore, einst erfolgreicher Autor einer Reihe von Gruselromanen um Hexerei, kommt auf Lesetournee ins verschlafene Nest Swann Valley. Dessen Sheriff Bobby LaGrange ist sein einziger Fan und selber Möchtegernautor. Er erzählt Baltimore von einem Massenmord an Kindern in Swann Valley und dass Edgar Allan Poe dort einst gewohnt hat. Baltimore, von Traumata und Trunksucht geplagt, verliert sich bald im Delirium zwischen Wahn und Wirklichkeit.
«Es ist zu hoffen, dass Twixt sich nicht als Francis Ford Coppolas Schwanengesang erweist – doch wenn es so wäre, ergäbe diese entwaffnend freche, streckenweise prachtvolle Petitesse einen perfekt symmetrischen Schlusspunkt zu einer Karriere, die vor fast 50 Jahren mit dem von Roger Corman produzierten Billigschocker Dementia 13 begonnen hat.» (Rob Nelson, Variety, 12.9.2011)
«Die Rückkehr hat sich in drei Phasen vollzogen. Erste Phase, Youth Without Youth nach Mircea Eliade: der Rückwärtslauf, der Reigen von Sprachen und Ursprüngen, mehrmals in denselben Fluss steigen, die endlich wiedergefundene Jugend. Zweite Phase, Tetro: die Familie, die Legende, die Konfrontation mit dem Vater, die Hybris. Dritte Phase, Twixt: die tote Schönheit, der Traum, der Wahnsinn der Uhren, die verlorenen Kinder. Es fällt nicht schwer, die Brücke zu beschreiben, die die drei Bände dieser Trilogie verbindet, zwischen der Legende von den Jahrhunderten und der wiedergefundenen Zeit. Es ist dieselbe, die Coppolas ganzem Werk zugrunde liegt, diese Obsession mit der Zeit, die mehr oder minder verborgen alle Filme durchzieht, von The Outsiders bis zu Peggy Sue Got Married, von The Godfather bis zu Rumble Fish. (...) Der Cineast hat sich drei Filme von einer ungehörigen Freiheit gegönnt, die sich nicht nur auf die Bedingungen bezieht, unter denen er sie realisiert hat (selbst geschrieben und produziert, seine Equipe und die Drehorte ausgewählt), sondern sich ins Herz dieser Filme einschreibt, durch inszenatorische Entscheidungen, die oft verwirrend wirken oder in Twixt gar souverän bis zur Farce.» (Jean-Philippe Tessé, Cahiers du cinéma, April 2012)

88 Min. / Farbe + sw / DCP 2D / E/d*

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Francis Ford Coppola
Drehbuch: Francis Ford Coppola
Kamera: Mihai Malamare Jr.
Musik: Dan Deacon, Osvaldo Golijov
Schnitt: Kevin Bailey, Glen Scantlebury, Robert Schafer
Besetzung: Val Kilmer (Hall Baltimore), Bruce Dern (Sheriff Bobby LaGrange), Elle Fanning (V.), Ben Chaplin (Poe), Joanne Whalley (Denise), David Paymer (Sam), Anthony Fusco (Pastor Allan Floyd), Alden Ehrenreich (Flamingo)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
info@filmpodium.ch

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