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Uraufführung des preisgekrönten Romans von Robert Menasse –
«Typisch Theater Neumarkt: 2017 ist Robert Menasses vielgelobter Brüssel-Roman ‹Die Hauptstadt› erschienen - jetzt schon ist er in einer Regie von Tom Kühnel auf der Zürcher Bühne. Jene, die den Roman erst auf ihrem Nachttisch liegen haben, müssen sich nicht sorgen: Das ist ein Theaterabend, der für sich spricht. Und er tut das so verspielt, bilderreich, anklagend und wortstark, dass die dreistündige Aufführung nicht eine Sekunde durchhängt. Geschildert werden nicht nur die EU-Beamten-Mühlen, die da schleppend mahlen, sondern eingebaut und verzahnt wird das menschelnde Kommissionsleben auch mit einem dunkelschwarzen Krimi: Ein Kapuze tragender Auftragsmörder schleicht durch den Abend. Überaus faszinierend, wie man auf einer blanken Spielfläche dank auf den Boden projizierten Videos von einer Szene in die nächste hüpft und wie unglaublich agil das Ensemble agiert. Ein Triumph.» NZZ am Sonntag
«Und die aberwitzige Hoffnungs-Satire von Musil'schem Schlag, die im Getriebe verhedderte europäische Idee, wird aus den Buchseiten herausgelöst und zum teilbaren Polit-Theater, zu einem Figuren-Essay unschätzbaren (Unterhaltungs-)Wertes.» Nachtkritik
Brüssel ist die vielverspottete Hauptstadt Europas, zugleich Utopie und Ort einsamer Seelen. Robert Menasse hat ihr und den dort Lebenden, den Experten, Expats, Kommissaren, Mördern, unzerstörbaren Karrieristen (genannt «Salamander») und privaten Existenzen einen Roman gewidmet. Er ist zugleich Tragikomödie, Farce, Erkundung einer Seelenlandschaft, ein schillerndes Panorama der europäischen Eliten. Im Oktober 2017 hat der Autor dafür den Deutschen Buchpreis erhalten.
In Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Strassen. Fenia Xenopoulou von der Generaldirektion Kultur soll das Image der Europäischen Kommission aufpolieren. Aber wie? Ihr Referent Susman entwickelt eine Idee, die schnell Gestalt annimmt – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er wird aus politischen Gründen angehalten, einen Mordfall auf sich beruhen zu lassen. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeauftragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.
Menasse macht nicht allein europäische Bürokratie literaturfähig, er schafft es auch, die EU als lebendigen Organismus von Menschen für Menschen darzustellen. Aber anders als in seinen politischen Essays ist sein Roman keine simple Verteidigung der europäischen Idee, sondern eine existenzielle Auseinandersetzung. Heftig angeregt wird das Nachdenken über ein mögliches nachnationales Europa.
– Das Theater Neumarkt freut sich über die Einladung der Inszenierung zu den Berliner Autorentheatertagen 2018. Das Gastspiel in Berlin wird unterstützt von Pro Helvetia.
Regie: Tom Kühnel
Raum: Jo Schramm
Kostüme: Daniela Selig
Musik: Polina Lapkovskaja
Video: Oliver Deichmann, Karl Gärtner, Jo Schramm
Dramaturgie: Ralf Fiedler
Mit: Marie Bonnet , Martin Butzke, Simon Brusis, Hanna Eichel, Maximilian Kraus, Miro Maurer, Sarah Sandeh, Pablo Wintsch, Mikkel Rykart
Neumarkt 5
8001 Zürich
+41 (0)44 267 64 64
tickets@theaterneumarkt.ch
«Typisch Theater Neumarkt: 2017 ist Robert Menasses vielgelobter Brüssel-Roman ‹Die Hauptstadt› erschienen - jetzt schon ist er in einer Regie von Tom Kühnel auf der Zürcher Bühne. Jene, die den Roman erst auf ihrem Nachttisch liegen haben, müssen sich nicht sorgen: Das ist ein Theaterabend, der für sich spricht. Und er tut das so verspielt, bilderreich, anklagend und wortstark, dass die dreistündige Aufführung nicht eine Sekunde durchhängt. Geschildert werden nicht nur die EU-Beamten-Mühlen, die da schleppend mahlen, sondern eingebaut und verzahnt wird das menschelnde Kommissionsleben auch mit einem dunkelschwarzen Krimi: Ein Kapuze tragender Auftragsmörder schleicht durch den Abend. Überaus faszinierend, wie man auf einer blanken Spielfläche dank auf den Boden projizierten Videos von einer Szene in die nächste hüpft und wie unglaublich agil das Ensemble agiert. Ein Triumph.» NZZ am Sonntag
«Und die aberwitzige Hoffnungs-Satire von Musil'schem Schlag, die im Getriebe verhedderte europäische Idee, wird aus den Buchseiten herausgelöst und zum teilbaren Polit-Theater, zu einem Figuren-Essay unschätzbaren (Unterhaltungs-)Wertes.» Nachtkritik
Brüssel ist die vielverspottete Hauptstadt Europas, zugleich Utopie und Ort einsamer Seelen. Robert Menasse hat ihr und den dort Lebenden, den Experten, Expats, Kommissaren, Mördern, unzerstörbaren Karrieristen (genannt «Salamander») und privaten Existenzen einen Roman gewidmet. Er ist zugleich Tragikomödie, Farce, Erkundung einer Seelenlandschaft, ein schillerndes Panorama der europäischen Eliten. Im Oktober 2017 hat der Autor dafür den Deutschen Buchpreis erhalten.
In Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Strassen. Fenia Xenopoulou von der Generaldirektion Kultur soll das Image der Europäischen Kommission aufpolieren. Aber wie? Ihr Referent Susman entwickelt eine Idee, die schnell Gestalt annimmt – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er wird aus politischen Gründen angehalten, einen Mordfall auf sich beruhen zu lassen. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeauftragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.
Menasse macht nicht allein europäische Bürokratie literaturfähig, er schafft es auch, die EU als lebendigen Organismus von Menschen für Menschen darzustellen. Aber anders als in seinen politischen Essays ist sein Roman keine simple Verteidigung der europäischen Idee, sondern eine existenzielle Auseinandersetzung. Heftig angeregt wird das Nachdenken über ein mögliches nachnationales Europa.
– Das Theater Neumarkt freut sich über die Einladung der Inszenierung zu den Berliner Autorentheatertagen 2018. Das Gastspiel in Berlin wird unterstützt von Pro Helvetia.
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