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Performance, Populismus, Propaganda –
«Das Neumarkt, das sich als eine Art furchtloses Debatten-Variété etabliert hat, geht aufs Ganze. Also ganz aufs Meta-Politische. Die anderthalb Stunden sind wie ein Symposium: Reden, Gespräch, Reden, letzte Statements, Impulsreferat und Diskussion. Seit 1968 verwende vor allem die Rechte immer die gleichen rhetorischen Tricks, sagte der Gast des Abends, Philosoph Daniel-Pascal Zorn, und angesichts der Gesichtslosigkeit der Volksparteien, der Verwerfungen in der Wirtschaft und der Flüchtlingskrise funktionierten sie besser als je zuvor. Für die unprätentiöse Theaterlektion über dieses unselige Gelingen jedenfalls gilt: Gut gemeckert!» Tages-Anzeiger
«Ein Diskursangebot, das im Theater stattfindet – eine Herausforderung zum Denken, die man durchaus annehmen soll. Es ist ein Angebot, das ziemlich einzigartig dasteht. Nicht das, was man normalerweise spielplanbegleitend als Einführung oder Nachgespräch ums Theater herum macht, sondern tatsächlich der Versuch, diese Diskussion, diesen Diskurs im Theater selber und mit den Mitteln des Theaters zu führen, ohne dass man grosse ästhetische Behauptungen drumherum basteln würde. Es ist eine Art zu arbeiten, wie es einem kleinen Theater wie diesem durchaus angemessen ist: leicht zu machen, schnell herzustellen. Und es sorgt für Profil, wie es sonst – nicht nur in Zürich – nicht so oft vorhanden ist.» Deutschlandfunk Kultur
Blutopfer, Reinigungsritual, Ausländer raus, das klingt erstmal nicht nach klassischer Kunst, nach griechischer Tragödie: Doch bei den grossen Dionysien im klassischen Athen ging es blutig und exklusiv zu: Ein Bocksopfer eröffnete den Theaterwettstreit und nicht-athenische Bürger waren von dem Spektakel ausgeschlossen. Tragödie heisst ganz archaisch «Gesang anlässlich eines Bocksopfers». Der Autor Botho Strauss hat sich vor 25 Jahren mit humanistischer Gelehrigkeit in diese Tradition gestellt und seine apokalyptische Sicht auf die Gesellschaft «Anschwellender Bocksgesang» betitelt. Was damals ein Outing eines elitären rechten Künstlers und Intellektuellen war, ist heute in ganz Europa anschlussfähig geworden: Sie schwellen an, die Bocksgesänge: in Form von Parteien, Manifesten und sogenannten «Bewegungen», die neue «Tatkraft» versprechen. Demokratien verwandeln sich vor unseren Augen in totalitäre Staaten.
Mit Texten von Marine Le Pen, Stephen Bannon, Sahra Wagenknecht, Emmanuel Macron, Nigel Farage und Viktor Orbán geht das Ensemble der Normalisierung nationalistischer Argumentationen auf den Grund. Zu erleben sind erfolgreiche Schauspiele und unheimliche Wandlungen, lustige und düstere Momente des intellektuellen und persönlichen Verfalls. Denn mit Zauberkraft von Texten und Sprache kennen wir uns am Theater bestens aus. So lässt sich auch die Faszination für die politischen Mythen geistiger Brandstifter, Rechtsradikaler, ehemaliger Linker, selbsternannter Querdenker und ehemals gemässigter Bürger zwischen Lyrik, salbungsvoller Prosa und utopischen Pamphleten nacherleben.
Analytisch verortet wird dies durch Recherchen und Kommentare von ExpertInnen:
Di 06. November mit Dr. Daniel-Pascal Zorn, Philosoph, Autor von «Logik für Demokraten» und «Mit Rechten reden».
Do 08. November mit Prof. Dr. Sylvia Sasse, Literaturwissenschaftlerin an der Uni Zürich, Hrsg. von Geschichte der Gegenwart.
Mi 14. November mit Charlotte Theile, Schweiz-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, Autorin von «Ist die AfD zu stoppen? Die Schweiz als Vorbild der neuen Rechten».
Mi 12. Dezember mit Anna Jikhareva, Auslandsredaktorin bei der WOZ mit Schwerpunkt Migration und Rechtspopulismus.
Mi 09. Januar mit Prof. Dr. Damir Skenderovic, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Fribourg. Er forscht zu Rechtspopulismus, Migrationsgeschichte, der 68er Bewegung und Gegenkulturen.
Do 21. Februar mit Special Guest
Einrichtung: Peter Kastenmüller und Team Neumarkt
Mit: Marie Bonnet , Simon Brusis, Martin Butzke, Sarah Sandeh, Phil Hayes, Wojtek Klemm
«Das Neumarkt, das sich als eine Art furchtloses Debatten-Variété etabliert hat, geht aufs Ganze. Also ganz aufs Meta-Politische. Die anderthalb Stunden sind wie ein Symposium: Reden, Gespräch, Reden, letzte Statements, Impulsreferat und Diskussion. Seit 1968 verwende vor allem die Rechte immer die gleichen rhetorischen Tricks, sagte der Gast des Abends, Philosoph Daniel-Pascal Zorn, und angesichts der Gesichtslosigkeit der Volksparteien, der Verwerfungen in der Wirtschaft und der Flüchtlingskrise funktionierten sie besser als je zuvor. Für die unprätentiöse Theaterlektion über dieses unselige Gelingen jedenfalls gilt: Gut gemeckert!» Tages-Anzeiger
«Ein Diskursangebot, das im Theater stattfindet – eine Herausforderung zum Denken, die man durchaus annehmen soll. Es ist ein Angebot, das ziemlich einzigartig dasteht. Nicht das, was man normalerweise spielplanbegleitend als Einführung oder Nachgespräch ums Theater herum macht, sondern tatsächlich der Versuch, diese Diskussion, diesen Diskurs im Theater selber und mit den Mitteln des Theaters zu führen, ohne dass man grosse ästhetische Behauptungen drumherum basteln würde. Es ist eine Art zu arbeiten, wie es einem kleinen Theater wie diesem durchaus angemessen ist: leicht zu machen, schnell herzustellen. Und es sorgt für Profil, wie es sonst – nicht nur in Zürich – nicht so oft vorhanden ist.» Deutschlandfunk Kultur
Blutopfer, Reinigungsritual, Ausländer raus, das klingt erstmal nicht nach klassischer Kunst, nach griechischer Tragödie: Doch bei den grossen Dionysien im klassischen Athen ging es blutig und exklusiv zu: Ein Bocksopfer eröffnete den Theaterwettstreit und nicht-athenische Bürger waren von dem Spektakel ausgeschlossen. Tragödie heisst ganz archaisch «Gesang anlässlich eines Bocksopfers». Der Autor Botho Strauss hat sich vor 25 Jahren mit humanistischer Gelehrigkeit in diese Tradition gestellt und seine apokalyptische Sicht auf die Gesellschaft «Anschwellender Bocksgesang» betitelt. Was damals ein Outing eines elitären rechten Künstlers und Intellektuellen war, ist heute in ganz Europa anschlussfähig geworden: Sie schwellen an, die Bocksgesänge: in Form von Parteien, Manifesten und sogenannten «Bewegungen», die neue «Tatkraft» versprechen. Demokratien verwandeln sich vor unseren Augen in totalitäre Staaten.
Mit Texten von Marine Le Pen, Stephen Bannon, Sahra Wagenknecht, Emmanuel Macron, Nigel Farage und Viktor Orbán geht das Ensemble der Normalisierung nationalistischer Argumentationen auf den Grund. Zu erleben sind erfolgreiche Schauspiele und unheimliche Wandlungen, lustige und düstere Momente des intellektuellen und persönlichen Verfalls. Denn mit Zauberkraft von Texten und Sprache kennen wir uns am Theater bestens aus. So lässt sich auch die Faszination für die politischen Mythen geistiger Brandstifter, Rechtsradikaler, ehemaliger Linker, selbsternannter Querdenker und ehemals gemässigter Bürger zwischen Lyrik, salbungsvoller Prosa und utopischen Pamphleten nacherleben.
Analytisch verortet wird dies durch Recherchen und Kommentare von ExpertInnen:
Di 06. November mit Dr. Daniel-Pascal Zorn, Philosoph, Autor von «Logik für Demokraten» und «Mit Rechten reden».
Do 08. November mit Prof. Dr. Sylvia Sasse, Literaturwissenschaftlerin an der Uni Zürich, Hrsg. von Geschichte der Gegenwart.
Mi 14. November mit Charlotte Theile, Schweiz-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, Autorin von «Ist die AfD zu stoppen? Die Schweiz als Vorbild der neuen Rechten».
Mi 12. Dezember mit Anna Jikhareva, Auslandsredaktorin bei der WOZ mit Schwerpunkt Migration und Rechtspopulismus.
Mi 09. Januar mit Prof. Dr. Damir Skenderovic, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Fribourg. Er forscht zu Rechtspopulismus, Migrationsgeschichte, der 68er Bewegung und Gegenkulturen.
Do 21. Februar mit Special Guest
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