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Glaziologische Spurenlese
Klimawandel, Gletscherschwund und sich verändernde Wasserpegel: Glaziologinnen und Glaziologen erforschen seit Jahrzehnten die Veränderungen der Gletscher und ihre Auswirkungen auf die Natur. Was passiert, wenn eine Künstlerin die Forschenden begleitet?
Die argentinische Künstlerin Irene Kopelman (*1974) ist mit auf Expedition. Ein Stipendium der Stiftung Laurenz-Haus Basel (2012 –13) gab den Anstoss, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des «World Glacier Monitoring Service» und der «Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft» in die Schweizer Alpen zu gehen. Unterwegs hat Kopelman, die ihre Zeit zwischen Amsterdam und Argentinien aufteilt, gezeichnet: Fragmente des Aletsch- oder des Gornergletschers etwa. Sie hat sich den Orten und den oft garstigen Wetterbedingungen ausgesetzt und mit den Spezialistinnen und Spezialisten diskutiert: Kopelman machte sich mit der Komplexität der Gletscher und den konstanten Formveränderungen vertraut und erfuhr, wie diese von den Forschenden analysiert und katalogisiert wurden. Gleichzeitig mündet ihre eigene künstlerische Recherche in feine zarte Zeichnungen wie auch in Bücher. Dort beschreibt sie ihre Erfahrungen auf den Forschungsreisen und arbeitet eine Analyse der «Repräsentation» heraus.
Die Ausstellung in der Graphischen Sammlung zeigt Kopelmans Zeichnungen mit Werken aus den Beständen der ETH Zürich: unter anderen von Caspar Wolf oder Hans Conrad Escher von der Linth und dessen Sohn Arnold. Auch wenn diese historischen Arbeiten immer als Kunst begriffen wurden, so waren sie doch zugleich wichtige Quellen für Forschende. Die Ausstellung fragt danach, was eine Künstlerin zu der langen Tradition von Bergdarstellungen hinzufügen kann und welchen Stellenwert Kunstwerke innerhalb der naturwissenschaftlichen Forschung heute haben. Das Veranstaltungsprogramm ist daher dezidiert interdisziplinär angelegt, und es gibt unter anderem einen Austausch mit Glaziologen.
Rämistrasse 101
8092 Zürich
+41 (0)44 262 40 46
info@gs.ethz.ch
Die Graphische Sammlung ist hindernisfrei zugänglich. Der barrierefreie Eintritt erfolgt über den Haupteingang der ETH von der Rämistrasse aus. Direkt vor dem Museum gibt es keinen Behindertenparkplatz. Weitere Auskünfte erteilt der Informationsschalter in der Haupthalle vor Ort.
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