«Mittendrin. Im Kreis 5.»

Mit dem Live-Audio-Walk streckt das sogar theater seine Fühler ins Quartier aus. In den Kreis 5, das Herz von Zürichs Arbeiter*innen- und Immigrant*innenviertel, dem Ort des lustvollen Widerstandes, in dem die Kultur lange Zeit Bestandteil des politischen Engagements war, von manchen Problemzone genannt, von andern als Spielwiese für Spekulation missbraucht. Hier leben heute Menschen aus 79 Ländern.

Die Zuschauer*innen werden von der Schauspielerin Mona Petri geführt, die über ein Kunstkopf-Mikrophon nicht nur Weganweisungen ins Ohr der Spaziergänger*innen flüstert, sondern auch Stimmen aus Briefkästen oder Hauseingängen abfangen kann. Am Wegrand tauchen immer wieder Quartierbewohner*innen auf. Sie leben zum Teil schon lange im Quartier, zum Teil erst seit Kurzem. Sie erzählen von sich, von ihrem Leben im Quartier und ihren literarischen Lieblingswerken. Bekanntes mischt sich mit Unerwartetem, Vertrautes trifft auf Fremdes. Am Ende sitzt das Publikum gemeinsam mit den Darsteller*innen in einem Wohnzimmer bei Kaffee und Kuchen.

Ich respektiere die Regel, aber die Regel respektiert mir nicht.