En construcción

José Luis Guerín (Spanien 2001)

Das Fiktionale im Dokumentarfilm
In der englischsprachigen Welt gibt es für den Dokumentarfilm ein Synonym, das jedes Ersonnene von vorne herein ausschliesst: Non-Fiction Film. Mutwillig Fiktionales in diesem Genre wäre demnach per definitionem eine Regelverletzung. In seiner diesjährigen Vorlesungsreihe geht unser Filmdozent Fred van der Kooij verschiedenen Formen dieses «Einrichtens der Wirklichkeit» nach und fragt nach den komplexen künstlerischen, aber auch ethischen Implikationen und Konsequenzen.

«Spaniens eigensinniger Meister José Luis Guerín und seine Studierenden der Universität Pompeu Fabra richteten die Kamera auf Abbruch- und Neubauarbeiten in El Xino, einem Arbeiterviertel von Barcelona, und drehten in zwei Jahren 110 Stunden Material. Während des Baus dieses neuen Gebäudes folgen wir mehreren Figuren, von den drogenabhängigen Liebespaaren, die so lange wie möglich einen Raum besetzen, bis zu den neuen Yuppies, die von Immobilienmaklern herumgeführt werden. Es entsteht eine Parallele zwischen den Veränderungen einer Stadtlandschaft und der menschlichen Landschaft.
Guerín: ‹Mit En construcción habe ich mich gefragt, was gibt mir eine Gruppe von Studenten, was eine Gruppe von professionellen Technikern mir nicht geben kann? Einerseits gaben sie mir ihre Begeisterung. Mit Technikern ist es, als würden sie von Film zu Film gehen, es wird mehr zur Routine, wie bei der eigentlichen Arbeit. Auf der anderen Seite – und dies ist das Wichtigste – ist das Einzigartige an diesem Film, dass sie mir Zeit geben konnten. Es wäre unmöglich, Profi-Techniker für zwei Jahre und mehr zu haben. Das kostet eine Menge Geld. Es war also ein Film, der nur möglich war, weil sie mir Zeit schenkten.›» (Int. Film Festival Rotterdam, 2010)
125 Min. / Farbe / Digital SD / Sp/e

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: José Luis Guerín
Drehbuch: José Luis Guerín
Kamera: Alex Gaultier
Schnitt: Núria Esquerra, Mercedes Álvarez

Veranstalter:in

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Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

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