La nuit américaine

François Truffaut (Frankreich/Italien 1973)

François Truffaut
Man darf von François Truffaut sagen, was er als junger Filmkritiker über George Cukor, einen Bruder im Geiste, schrieb: Von fünf seiner Filme ist einer ein Meisterwerk, drei sind sehr gut und der fünfte ist bestimmt interessant. Ebenso Mitbegründer der Nouvelle Vague wie Erbe von Jean Renoir und Jünger von Alfred Hitchcock, hat Truffaut ein Werk geschaffen, das vital und vielfältig ist und das oft von starken Frauenfiguren dominiert wird, denen die Männer zu Füssen liegen oder zum Opfer fallen.

«Eine von Truffauts einnehmendsten ‹comédies sentimentales›, die um seine offensichtliche Liebe zum filmischen Illusionismus herum gebaut ist. Die rudimentäre Handlung betrifft die diversen emotionalen Krisen, logistischen Schwierigkeiten und Augenblicke schierer Euphorie bei den Dreharbeiten zu einem ziemlich albern anmutenden Film namens ‹Je vous présente Paméla›. Im Grunde ist das Ganze bloss ein Vorwand für eine wunderbare Folge von feinfühlig beobachteten Gags darüber, wie es wirklich hinter den Kulissen eines Filmsets zugeht: Die Diva macht alle verrückt, weil sie ihren Text vergisst, eine Katze weigert sich peinlicherweise, ihre Milch zu trinken, der Jungstar hat alle paar Stunden einen pubertären Anfall. Zusammen mit Georges Delerues munterer Musik und einigen tollen schauspielerischen Leistungen (allen voran derjenigen des Regisseurs), ist das ein Muss für alle, die vernarrt sind in die glamourösen Trivialitäten des Kinos.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)
«Für Godard war das Kino eine Illusions- und Besänftigungsmaschine, die es zu zertrümmern galt. Truffaut setzt dem die Utopie vom Kino als einem Wunderkasten entgegen, durch den man sich vitalisieren kann, indem man das Leben inszeniert, wie es sein sollte, nicht wie es ist: intensiv und mitreissend, ohne die Pausen, die für ihn regelmässig zum schwarzen Loch wurden, in das er zwischen zwei Filmen fiel. Das Vitalisierende hat auch eine erotische Komponente.» (Hans Schmid, 21. Oktober 2018, heise.de)

116 Min. / Farbe / 35 mm / F+E/d

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: François Truffaut
Drehbuch: Jean-Louis Richard, Suzanne Schiffman, François Truffaut
Kamera: Pierre-William Glenn
Musik: Georges Delerue
Schnitt: Martine Barraqué, Yann Dedet
Besetzung: François Truffaut (Ferrand, der Regisseur), Jean-Pierre Léaud (Alphonse), Jacqueline Bisset (Julie Baker), Valentina Cortese (Séverine), Jean-Pierre Aumont (Alexandre), Jean Champion (Bertrand, der Produzent), Nathalie Baye (Joëlle), Alexandra Stewart (Stacey), Dani (Liliane), Nike Arrighi (Odile), Graham Greene (engl. Versicherungsmakler)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
info@filmpodium.ch

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Zugänglichkeit:

Das Kino ist rollstuhlgängig und verfügt über eine Funk-Höranlage.

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