Tanz-Highlights im Juni

Redaktion Sari Pamer
Redaktion Sari Pamer

Diese monatlich ausgewählten Highlights aus der Zürcher Tanzszene darfst du nicht verpassen:

Lauter als die Welt

Inspiriert von der physischen und musikalischen Wucht der Drone Doom Metal-Musik sind die Performenden auf der Suche nach Licht im Dunkeln. Wenn die Welt so laut ist, hilft manchmal nur noch lauter zu sein und genau dies hat das Tanzstück Deep Purple vor. Im Zentrum steht die Krise als schöpferische Kraft, woraus eine Choreografie im Nirgendwo zwischen Tanz und Musik entsteht. Wer also sehen möchte, welche Chance und damit positive Umdeutung die Krise mit sich bringt, sollte das Stück im Theater am Gleis keinesfalls verpassen, denn wer weiss wie bald die nächste Krise vor der Tür steht.

Križaj/Wehrli/Gisler "Deep Purple"

Theater am Gleis

Križaj/Wehrli/Gisler "Deep Purple"

Die Welt ist so laut, dass noch lauter zu sein manchmal das Einzige ist, was Abhilfe schaffen kann.

Für Gross und Klein

Das Tanz-Theater Stück Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald von Tabea Martin ist Teil des Festival für junges Publikum Blickfelder, was vom 9. bis 19. Juni in Zürich stattfindet. Mit Bewegung und Sprache verhandelt die Kompanie das Thema Diskriminierung und zeigt, wie schwierig es ist, über Ausgrenzung zu sprechen. Was für die einen Alltag ist, kenne andere nur aus Erzählungen, doch angehen sollte das Thema uns alle. Das Stück wird für Kinder ab 8 Jahren empfohlen, lohnt sich sicherlich aber auch als erwachsene Person, da die Thematik verschieden Generationen anspricht.

Blickfelder Festival: Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald

Tanzhaus Zürich

Blickfelder Festival: Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald

Ein Stück von Tabea Martin über das, was wir Diskriminierung nennen.

Variationsreicher Ballettabend

Wer lieber etwas Heiteres sehen möchte, ist bei der Reihe Junge Choreografen am Opernhaus Zürich richtig. Dort präsentieren alle zwei Jahre junge Tänzer:innen des Balletts Zürich und des Junior Balletts ihre eigenen Choreografien. Während des ganzen Monats sind die Stücke auf der Studiobühne zu sehen. Die Nachwuchskünstler:innen studieren die Schritte mit ihren Tanzkolleg:innen und haben ausserdem die Gelegenheit sich als Bühnen- und Kostümbildner:innen auszuprobieren. Überraschende Experimente und choreografische Vielfalt kommen dem variationsreichen Ballettabend zugute.

Tabubruch

Eine persönliche Krise verhandelt auch das Stück Tele(your)vision von Sarafina Beck. Sie beschäftigt sich mit Wahrnehmungsstörungen, die als Begleiterscheinung von Angstzuständen, Stresssituationen, Schlafstörungen oder Traumata auftreten können. Sie stellt verschiedene Zustände und Prozesse dar, welche durch ihre Derealisation und Depersonalisation ausgelöst werden. Das Publikum soll dabei in den von der Künstlerin selbst erlebten Zustand eintauchen können, indem sie mit verschiedenen Tanzstilen und Darstellungsmedien arbeitet. Das Stück schafft einen wichtigen Raum und Sichtbarkeit für psychische Krankheiten und bricht damit das anhaltende gesellschaftliche Tabu, nicht über solche Themen zu sprechen bzw. öffentlich zu verhandeln.

Von Sari Pamer am 01. Juni 2022 veröffentlicht.

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