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Nicht jede Darstellung der ikonischen Szene von Adam und Eva ist «unschuldig», jede Judith triumphiert anders über Holofernes. Da gibt es einige «Femmes fatales» in den Beständen der Graphischen Sammlung: nackte Frauen, die auf den Köpfen von abgeschlagenen männlichen Köpfen hocken, Damen mit überdimensionierten Haarskulpturen und Mercedes-Sternen statt Brustwarzen. In der geplanten Ausstellung soll es um auffällige Gesten und Körperhaltungen aus dem schillernden Lauf der Kunstgeschichte gehen, aber auch generell um ebenso grandiose wie skurrile Über-Inszenierungen von banalen Dingen.
Zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen sind wir durch die Bestände der Graphischen Sammlung gegangen, um dank des fremden Blicks auch der Frage nachzugehen, inwiefern «Fetischismus» mit seiner verwickelten Begriffsgeschichte die Konstruktionen von «Eigenem» und «Fremden» befördert hat.
Vom Mittelalter über die Romantik bis in die Gegenwart sollen die Spielarten der fetischistischen Mechanismen in den Künsten erkundet werden: Blätter von Barthel Beham, Wenzel Hollar, Johann Heinrich Füssli oder Max Klinger werden neben den Werken von Urs Lüthi, Robert Gober und Sylvie Fleury stehen – stets unter dem Aspekt der künstlerischen Suche nach unterschiedlichen Kodierungen von Geschlechtlichkeit und neuen Formen von Allegorien.
Kuratorinnen:
Alexandra Barcal (Graphische Sammlung ETH Zürich) und Prof. em Dr. Dr. h.c. Elisabeth Bronfen (Kultur- und Literaturwissenschaftlerin und ehemalige Professorin für Anglistik an der Universität Zürich)
Rämistrasse 101
8092 Zürich
+41 (0)44 262 40 46
info@gs.ethz.ch
Die Graphische Sammlung ist hindernisfrei zugänglich. Der barrierefreie Eintritt erfolgt über den Haupteingang der ETH von der Rämistrasse aus. Direkt vor dem Museum gibt es keinen Behindertenparkplatz. Weitere Auskünfte erteilt der Informationsschalter in der Haupthalle vor Ort.
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