Aufeinander zugehen

Was braucht es, damit wir uns freundschaftlich begegnen können, wenn unsere Weltanschauung so unterschiedlich ist? Mit dieser Frage beschäftigt sich «Close Encounters», eine immersive und interaktive Virtual Reality-Installation. Ähnliche Fragen thematisiert das Tanzstück «Solidarity»: Wie können wir trotz unserer Unterschiedlichkeit zusammenkommen? Wie kann eine Gemeinschaft gebildet werden, die Vielfalt nicht als Bedrohung sieht, sondern als Bereicherung begreift? Die Künstler:innen ermutigen sich gegenseitig, aus ihrer Komfortzone auszurechen und brauchen dafür einerseits Mut, aber auch die Unterstützung aus dem Publikum. Und wenn wir dann zusammengefunden haben, spielen ja auch immer noch äussere Faktoren mit: Das Theaterstück «Gossips» vom LAB Junges Theater Zürich erzählt die Geschichte von jungen Frauen, die Freundinnen sein wollen und dabei darüber stolpern, was sie trennt. Dabei stellen sie sich die Frage, ob gesellschaftliche Kräfte zu diesem Break-Up geführt haben und ganz generell: Wie können sich Freund:innen begleiten, wenn nicht nur sie selbst, sondern auch die Welt sich ständig verändert?

Es gibt eine ganze Reihe an Veranstaltungen für Kinder, die thematisieren, dass Anderssein nicht schlecht ist und dass es wichtig ist, Verständnis für andere aufbringen zu können. Da wäre zum Beispiel die Geschichte über «Irgendwie anders», der immer versucht reinzupassen. Das Verständnis für die anderen, andere Lebensweisen und die Fähigkeit, sich in andere reinzuversetzen thematisiert das Musical «Felltuschgnusch»: Nach dem Baden im Frühling vertauschen die Tiere ihre Felle und erleben so wortwörtlich wie es ist, in einer anderen Haut oder eben einem anderen Fell zu stecken. Auch der kleine Prinz ist auf der Suche nach Verständnis und Freundschaft, als er auf der Erde landet. Als er mit unterschiedlichsten Figuren in Kontakt kommt, merkt er, wie viel sie voneinander lernen können und dass sie sich gegenseitig brauchen, um weiterzukommen. Und das Gute ist: Weil Erwachsene ihre Kinder zu diesen Veranstaltungen begleiten dürfen, werden sie auch gleich wiedermal an diese Tugenden erinnert.

Mit den richtigen Menschen an seiner Seite ist vieles möglich: Die musikalische Lesung «D’Fründe vom Zürisee» erzählt auf humorvolle Art und Weise, wie Freundschaften Unmögliches möglich machen können. Ebenso handelt die bekannte Geschichte von der roten Zora und ihrer Bande von bedingungsloser Freundschaft, Solidarität und was alles erreicht werden kann, wenn man zusammenhält. Der japanische Film «The Friends» erzählt die Geschichte von einem eingeschworenen Freundesteam aus Primarschülern, die zusammenhalten, weil sie von den anderen gemobbt werden. Nachdem sie wiederholt einen alten Mann in seinem Garten beobachten, kommt es zur Konfrontation, bis sich aus der anfänglichen Skepsis sogar eine generationenübergreifende Freundschaft entwickelt.