Geld regiert die Welt

Mit einem dicken Portemonnaie lebt es sich leichter. Doch statt Wohlstand für alle, klafft die soziale Schere immer weiter auseinander. Wie Geld unser Leben, unseren Alltag und unsere Kultur prägt, zeigen diese 7 Veranstaltungen.

Kunst und Klasse: Eine Diskussion über Zugänglichkeit

«Jeder Mensch kann ein Künstler sein», schrieb einst der deutsche Schriftsteller Novalis. Grundsätzlich stimmt diese These, doch längst nicht alle Menschen haben die finanziellen Ressourcen, sich künstlerisch zu betätigen. Die Künstlerinnen Jana Vanecek und Chantal Romani diskutieren im Helmhaus, inwiefern Herkunft und Klassenzugehörigkeit den Zugang zum Kunstfeld und das Leben von Kunstschaffenden beeinflussen. An drei Abenden laden sie dazu ein, über das Verhältnis von Klasse und Kunst zu reflektieren.

Kunst als Spiegel der (Klassen-)Gesellschaft

Neben Diskussionsrunden bietet das Helmhaus auch eine Ausstellung zum Thema Klassengesellschaft: «Wirtschaft mit Armut. Kunst ist Klasse!» (24.1.-23.3.25) hat sich auf die Fahne geschrieben, Armut und Klasse sichtbar zu machen. Denn gerade die Kunst hat das Potenzial, solchen Themen Sichtbarkeit zu verleihen. Einen tiefen Einblick in die Exponate können Besucher:innen in einer Führung mit den Kurator:innen Katalin Branner und Daniel Morgenthaler erhalten. Dabei werden Fragen nach dem künstlerischen Umgang mit Armut und dem Zusammenhang von Wirtschaft und Armut nachgegangen.

Versteckte Armut in der reichen Schweiz

Zürich gilt als Finanzzentrum der Schweiz und ist ein zentraler Pfeiler der regionalen Wirtschaft. Doch trotz des grossen Reichtums gibt es auch in der Schweiz Armut. Davon zeugt die Ausstellung «Arme Schweiz» (8.2.–5.4.25) in der Galerie Litar, die sich dem Thema mit den Sensoren der Literatur nähert. Unter anderem mit Isabelle Husers Roman Zigeuner (2021), in dem sie ihre Familiengeschichte als Jenische festhält und damit ein wichtiges Kapitel der Schweizer Geschichte aufschlägt. Am 22. Februar gibt sie in der Galerie Einblick in ihre Nachforschungen und liest aus ihrem Roman.

Arme Schweiz – 45 Minuten mit...

Litar

Arme Schweiz – 45 Minuten mit...

45 Minuten mit der Schriftstellerin Isabella Huser, der Verlegerin Julia Marti und der Historikerin Sara Galle. Mit Kurzführung durch die Ausstellung.

29.03.2025  |  14:00 Uhr

Das Spannungsfeld zwischen Armut und Reichtum

Anlässlich der Tage internationaler Literatur veranstaltet das Literaturhaus Zürich ein viertägiges Festival zum Zwiespalt zwischen Arm und Reich. Neben zahlreichen Podiumsdiskussionen und Lesungen im Literaturhaus finden ein Lesezirkel im Strauhof, eine etwas andere Stadtführung durch den Finanzplatz Zürich, ein musikalischer Abend im Cabaret Voltaire und eine Filmvorführung im Kino Xenix statt. Im Zentrum aller Veranstaltungen steht die Verflechtung von ökonomischen, sozialen, ästhetischen und moralischen Aspekten im Spannungsfeld von Armut und Reichtum.

Sozialdrama über einen «Gastarbeiter»

Wie viele Italiener:innen seiner Generation wird der aus der Toskana stammende Mario Balducci vom Ruf des Wirtschaftswunderlandes Westdeutschland angelockt. In Hamburg angekommen, muss er jedoch feststellen, dass sich die Suche nach Arbeit und der Wunsch nach Wohlstand weitaus schwieriger gestalten als erhofft. In seinem Sozialdrama I magliari (1959) legt Regisseur Francesco Rosi eine aufschlussreiche Milieuanalyse dar, die die Kluft zwischen Arm und Reich, Verheissung und Alltagsrealität erkundet. Der Film über das Schicksal eines italienischen «Gastarbeiters» wird im Filmpodium gezeigt.

I magliari

Filmpodium

I magliari

«Der aus der Toskana stammende und kurz vor der Pleite stehende Mario Balducci folgt dem Ruf des Wirtschaftswunderlandes und begibt sich nach ...

25.03.2025  |  20:45 Uhr

Die Rolle des Geldes in der heutigen Gesellschaft

Im Rahmen seiner Theaterproduktion «stilles geld», die ab dem 3. März 2025 im Theater Winkelwiese zu sehen sein wird, lädt der Verein radikal plüsch zu vier Podiumsdiskussionen in der Helferei ein. An diesen Abenden kommen Kunst- und Kulturschaffende, Entscheidungsträger:innen aus Politik und Gesellschaft, Fachleute aus der Finanzwelt, Menschen mit knappen Ressourcen, aus der Mittelschicht oder aus wohlhabenden Verhältnissen zu Wort, um verschiedene Perspektiven auf die Bedeutung des Geldes zu eröffnen. Auf diese Weise soll ein Raum der Begegnung für Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen geschaffen werden.

stilles geld | Roundtable in der Helferei | Ressource Helferei

Kulturhaus Helferei

stilles geld | Roundtable in der Helferei | Ressource Helferei

Begegnungen am langen Tisch: Wie Geld unser Leben prägt

02.04.2025  |  19:30 Uhr

Die Geschichte der Schweizer Arbeiterklasse neu erzählt

Der Wohlstand der Schweiz wurde zum Grossteil auf dem Rücken der Arbeiter:innen mit Migrationshintergrund ausgetragen. Doch statt Anerkennung bot ihnen die Schweiz unwürdige Arbeits- und Wohnbedingungen. Diesen Ungerechtigkeiten geht Regisseur Samir in Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer (2024) nach. Anhand von Zeitzeug:innen, privaten Fotos und unbekanntem Archivmaterial rollt er die Geschichte der Migration in der Schweiz auf. Zu sehen ist der Filmessay über soziale Identität und Migration in der Coalmine.

DIE WUNDERSAME VERWANDLUNG DER ARBEITERKLASSE IN AUSLÄNDER

Coalmine – Kulturort

DIE WUNDERSAME VERWANDLUNG DER ARBEITERKLASSE IN AUSLÄNDER

Regisseur Samir beleuchtet die Geschichte der Migration in die Schweiz und reflektiert soziale Veränderungen und Identität.

Veröffentlicht am 13. Februar 2025.

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Wer oder was ist Dada?

Was gilt in der Kunst, in der Musik oder im Theater heute als dadaistisch? Versuch einer Begriffsdefinition mit Lara Stoll, King Pepe, Die Ärzte, ...